Demut: (ahd. deomuot, von deo »Knecht, [frei, d.h. ohne Bodenanteil verkäuflicher] Sklave« und muot »Stimmung, Gesinnung, Mentalität«, also etwa »Knechtsgesinnung, sklavische innere Haltung«): ursprünglich ein mit der Christianisierung nördlich der Alpen, d.h. im germanischen Raum der Zeit aufgekommenes Schlagwort, das die Feudalisierung, d.h. die Verwandlung freier Bauern in Leibeigene begleitete und dabei Werbung für den korrelierten inneren Zustand als anzustrebende Norm machte: »Knechtsgesinnung« als propagandistisch gestütztes Ideal. Später wurde die Bedeutung verwaschener; das Wort bezeichnet inzwischen vor allem eine innere Haltung, die alles widerstandslos und sogar ohne innere Opposition hinnimmt, insbesondere Unrecht, wobei mangelnde Sicherheit über den Wert der eigenen Person mitschwingt; die religiöse Konnotation aus der Zeit der ersten profeudalistischen Propagandawelle ist geblieben. Lat. Äquivalent humilitas (wörtl. »Bodennähe« [von humus »Erdboden«] v.a.i.S. von »Unterwerfungsbereitschaft«).


 
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